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Alter Kindergarten in Momberg wird Multifunktionales Zentrum, November 2020

Bescheidübergabe
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„Multifunktionales Zentrum“ im alten Kindergarten Momberg

Landrätin Kirsten Fründt überreicht am 18.11.2020 Förderbescheid über 454.000 Euro

 

Im Jahr 2015 wurden die Kindergärten Momberg und Mengsberg zu einem gemeinsamen Kindergarten zusammengelegt. Als neuer Standort wurde seinerzeit das bisherige Grundschulgebäude am Standort Momberg ausgewählt. Träger der KiTa „Arche Noah“ ist die katholische Kirchengemeinde St. Johannes d. T. Momberg, einen großen Teil der ungedeckten Kosten übernimmt die Kommune. Als Folge dieser Zusammenlegung steht das ehemalige Kindergartengebäude in Momberg seit Herbst 2015 leer.

Im Zuge des im Jahr 2017 begonnenen Dorfentwicklungsprogrammes für die Stadtteile der Stadt Neustadt (Hessen) entstand in der Momberger Dorfgemeinschaft der Gedanke, die beiden baulich aneinander angrenzenden Gebäude alter Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus zu einem gesamten „Multifunktionalen Zentrum Momberg“ unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit weiter zu entwickeln.

Unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Jörg Grasse befasst sich eine aus Stefani Schmitt, Anke Stark und Timo Stark bestehende Arbeitsgruppe intensiv mit der Thematik und brachte mit Unterstützung von Bürgermeister Thomas Groll und dem Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises den Prozess zielgerichtet voran. In diesem Zusammenhang dankten Bürgermeister und Ortsvorsteher Mena Söhlke vom Fachdienst für ihre stete Unterstützung bei dem Prozess.

Dem gesamtkommunalen Ansatz folgend soll das zukünftige „Multifunktionale Zentrum“ auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gesamtkommune Neustadt (Hessen) und nicht nur von denen aus dem Stadtteil Momberg genutzt werden. Ziel ist es, die beiden Gebäude – alter Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus – bei der Umsetzung als eine komplexe Einheit anzusehen. Das Motto soll dabei lauten: WIRWeitblickend, Innovativ, Regional.

Mit Unterstützung des Landkreises wurde der bisherige Weg Schritt für Schritt gegangen. Beispielsweise gab es am Beginn der Überlegungen eine Fragebogenaktion der studentischen Unternehmensberatung der Philipps-Universität Phlink e.V.. Hierbei wurden die Bürgerinnen und Bürger aller drei Stadtteile zu ihren Vorstellungen und Wünschen an ein „Multifunktionales Zentrum“ befragt. Auch fand eine vom Landkreis veranstaltete Exkursion zu vergleichbaren Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern statt.

In 2020 fanden Planungsarbeiten statt, die bereits durch das Dorfentwicklungsprogramm des Landes gefördert wurden. Diese bilden nun die fundierte Grundlage für das weitere Vorgehen.

Dabei ist vorgesehen, dass Erdgeschoss des alten Kindergartens, der vor etwa zehn Jahren ein neues Dach erhielt zu sanieren und auszubauen. Das Obergeschoss soll zunächst als Lagermöglichkeit dienen.

Im Erdgeschoss wird ein knapp 50 qm-Raum mit Küchenzeile entstehen, der verschiedene Nutzungen erfahren soll.  So sind beispielsweise regelmäßiges ein „Dorf-Café“, welches bereits 2019 zweimal erfolgreich durchgeführt wurde oder ein „Repair-Café“ angedacht. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hierfür stehen bereit.

Bei Bedarf kann auch der Außenbereich einbezogen werden. Durch eine Rampe wird die Barrierefreiheit des Gebäudeteiles hergestellt.

Weiterhin soll ein Pilgerraum entstehen. Hier wird es in Zukunft einfache Übernachtungs- und Sanitärmöglichkeiten für Pilger geben, die sich auf dem „Elisabethpfad“ von Eisenach nach Marburg bewegen.

Zudem wird es noch zwei kleinere Räume für verschiedenste Beratungs- und Dienstleistungen geben. Angedacht sind hier etwa Rentenberatung oder Physiotherapie. Es gibt bereits Kontakte zu potentiellen Kooperationspartnern.

Bürgermeister Thomas Groll dankte allen, die sich bisher für das „Multifunktionale Haus“ eingesetzt haben. Die Konzeption sei überzeugend und müsse nun mit Leben erfüllt werden. Hier sei die Dorfgemeinschaft gefragt. Groll würde es begrüßen, wenn für das Vorhaben auch Eigenleistungen erbracht würden.

Ortsvorsteher Jörg Grasse zeigte sich überzeugt davon, dass das Gebäude nicht nur von den Mombergerinnen und Mombergern rege genutzt werde. „Wir unterbreiten ein Angebot für alle Generationen und haben Wert daraufgelegt, interessierte Bürgerinnen und Bürger von Beginn an in die Planungen miteinzubeziehen.“

Bürgermeister und Ortsvorsteher freuten sich, dass Kirsten Fründt erstmals seit ihrer Operation wieder in Neustadt zu Gast war.

Die Landrätin beglückwünschte insbesondere die Mombergerinnen und Momberger, aber auch die gesamte Kommune zu dem erarbeiteten Konzept. „Ein solches Vorhaben tut dem ländlichen Raum gut. Daher unterstützt der Landkreis die Idee der „Multifunktionalen Häuser“. Es ist gut, dass die Stadt Neustadt nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Stadtteilen investiert.“

Die Baukosten für das Projekt werden auf 620.000 Euro geschätzt. Die Förderung beträgt 454.000 Euro aus dem Dorfentwicklungsprogramm. Die Umsetzung der Maßnahme soll in 2021 zielgerichtet vorangetrieben werden. Am Beginn steht aber zunächst ein relativ aufwendiges Vergabeverfahren.

In 2021, so Bürgermeister Groll, ginge die Dorferneuerung aber natürlich auch in Mengsberg und Speckswinkel weiter. Im „Golddorf“ werde man über ein zukunftsfähiges Gemeinschaftshaus und in Speckswinkel über die Zukunft der Ortsmitte reden und die Maßnahmen ebenfalls vorantreiben. Der Haushaltsplan 2021 und die mittelfristige Finanzplanung bis 2024 würden hierfür Ansätze enthalten.

Stadtverwaltung Neustadt (Hessen)
 

Guendalina Balzer (Stabsstelle Regional-, Stadt- und Dorfentwicklung)
Ritterstraße 5-9
35279 Neustadt (Hessen)
06692-89-32

 
 
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